AKTUELL

5. Juli 2011

Ausflug an den Bielersee mit Stephanie Fuchs!

7. Juni 2011

...jetzt kann man 'Di roti Zora' auch noch als Video geniessen!

Ausschnitte

30. Mai 2011

'Ufrumitag' - 'Di roti Zora' ist bereits Geschichte!

28. Mai 2011

Bilder von der Derniere

26. Mai 2011

Bilder von der zweiten Vorstellung

25. Mai 2011

Bilder von Rolf Zbinden

24. Mai 2011

Bilder von der Premiere

19. Mai 2011

Eindrücke Abendprobe

16. Mai 2011

Endlich Licht!

14. Mai 2011

Aus Roger wird Begovic, der Polizist von Senj! Dem FW-Verein Neuenegg und Fredi Bühler sei Dank!

5. Mai 2011

Zora wird für Plakataufnahmen gestylt!

4. Mai 2011

Weiter mit Bühnenbau

3. Mai 2011

Waldarbeit für den Bühnenbau

29. April 2011

Die Stadt 'Senj' wird gebaut!

31. März 2011

Ramona als Fotografin

30. März 2011

'Zora' fotografiert 'Di roti Zora'

29. März 2011

Probeaufnahmen von 'Kamerakind' Yannick

21. März 2011

Bau der Tribüne

19. März 2011

Bühnenbauprofis an der Arbeit

Galerie

11. März 2011

Bau der mobilen Bühne

Galerie

Kurt Held

Biografie - politischer Werdegang

Kurt Held wurde mit seinem bürgerlichen Namen Kurt Kläber am 4. November 1897 in Jena geboren. Mit vierzehn Jahren verliess er das Gymnasium, um eine Schlosserlehre zu absolvieren und anschliessend als Mechaniker zu arbeiten. Kurt Kläber war sein Leben lang ein idealistischer Mensch. Schon früh schloss er sich der deutschen Jugendbewegung an. Er war hauptsächlich in der 'Wandervogel-Bewegung' aktiv. Heute denken viele bei dem Wort 'Wandervogel' an eine Art Hitlerjugend. Dabei lag dieser Vereinigung von jungen Menschen zunächst nichts an der Verwirklichung politischer Interessen, sondern sie versuchten sich vom gutbürgerlich, spiessigen Leben abzugrenzen. Erst später missbrauchte Hitler die Wandervogelinhalte wie z.B. Gemeinschaft, Lagerfeuer und Lieder für seine Zwecke und machte sie später zum festen Bestandteil seiner Hitlerjugend.
Arm und reich sollte es nicht mehr geben, alle sollten Genossen werden. Diese Überzeugung vertrat später die Mehrheit der 'Wandervögel'. Kurt Kläber entwickelte sich zum Berufsrevolutionär und ging neben seinem Job als fahrender Buchhändler und Bergmann dem Veröffentlichen seiner politischen Ideen nach.
1914 mit dem Beginn des 1. Weltkrieges hatte zunächst das Wanderleben und das Journalistendasein ein Ende. Kläber wurde als Soldat eingezogen.
Er kehrte verletzt und schwer an Typhus erkrankt aus dem Krieg zurück. 
Im Jahre 1919 schrieb Kläbers spätere Frau Lisa Tetzner über ihr erstes Zusammentreffen: 'Es war im Jahr 1919. Ich wanderte Märchen erzählend durch den Thüringer Wald. In einer kleinen Stadt, Lauscha, dem Mittelpunkt der Glasbläser, traf ich eine laute Kirchweih mit vielen Buden und Wagen der Schausteller. Besonders eine Bude fesselte sofort meinen erstaunten Blick. Davor stand ein junger Bursche mit dichtem, braunem, ziemlich struppigen – oder sagen wir offen – liederlichem Haar. Es fiel ihm bei jeder Bewegung über Augen und Nase und wurde dann mit kühner Kopfbewegung nach rückwärts geworfen. Er trug nach damaliger Wandervogelart einen rostbraunen Leinenkittel mit dem freideutschen Jugendabzeichen, kniefreie schwarze Manchesterhosen, nackte Beine und Sandalen, so genannte Jesuslatschen?'
In den zwanziger Jahren trat Kurt Kläber der Kommunistischen Partei bei und begann mit seinen Freunden Bert Brecht, Johannes R. Becker und vielen anderen Sinnesgenossen 'Arbeiterliteratur' oder 'proletarisch-revolutionäre' Literatur zu schreiben. Diese Schriften sollten die unterdrückte Arbeiterschicht wachrütteln und gegen das Kapital vorgehen. Durch seine Veröffentlichungen galt Kläber in den zwanziger Jahren als führender Vertreter der kommunistischen Literatur. Er reiste 1923 nach Amerika, um die Arbeitswelt und die dort vorherrschenden Verhältnisse zu erkunden.
Nach seiner Rückkehr 1924 heiratet er Lisa Tetzner.
Die Nationalsozialisten bezeichneten Kurt Kläber als 'bolschewikische Schriftstellergrösse'. 'Bolschewiken' war für sie das gängige Schimpfwort für Kommunisten. Kommunisten waren neben den Juden ihre erklärten Todfeinde. Als offener Gegner des Nationalsozialismus nahm man ihn einige Tage nach dem Reichstagsbrand in Schutzhaft. Nur dank seiner Frau Lisa Tetzner, die zu dieser Zeit schon eine bekannte und bei Kindern beliebte Märchenerzählerin und Redakteurin des Berliner Kinderfunks war, gelang es ihm über Österreich in die Schweiz zu fliehen.
Seine Frau folgte ihm und beide blieben bis zum Ausgang des Krieges in Carona in der Schweiz. Dort duldete man ihn nur widerwillig und verbot ihm alle schriftstellerischen Tätigkeiten. Erst 1948 erhielt er die Schweizer Staatsbürgerschaft. 
Während seiner Jahre im Exil verlor Kläber immer mehr den Glauben an die kommunistische Partei und trat schliesslich aus. Kurt Kläber hatte zwischenzeitlich auch den Glauben an eine bessere Welt verloren und war sehr verzweifelt. Doch seine Frau half ihm, indem sie sein Interesse an Kinder- und Jugendbüchern weckte. 
Im Mittelpunkt seiner Werke standen seitdem Kinder als Leidtragende des bestehenden Gesellschaftssystems.
Seine Bücher erreichten zahlreiche Auflagen und wurden in mehrere europäische Sprachen übersetzt. 
Zu Beginn der fünfziger Jahre verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Schriftstellers. Die durch den ersten Weltkrieg verursachten Verletzungen und die nicht auskurierten Krankheiten machten ihm immer häufiger zu schaffen. Am 9. Dezember 1959 starb Kurt Held im Krankenhaus von Sorengo in der Schweiz.
Über sein Leben und Wirken schrieb sein Freund W. Humm in Erinnerung an Kurt Held. 'Er zog aus, die Welt zu verbessern. Er kehrte heim, den Menschen auf das Gute zu verweisen. Seine Wege waren immer gradlinig. Das war weder für ihn noch für die, die ihn liebten oder mit ihm lebten, einfach. Aber man konnte ihm nicht gram sein, denn er suchte die Wahrheit und war nicht bereit sie zu verkaufen.'

Im Exil

Die Jahre im Exil verliefen für das Ehepaar Kläber/Tetzner eigentlich recht glücklich, wenn man von der finanziellen Notlage und von dem Berufsverbot absieht. Die Übersiedlung in das Tessiner Bergdorf Corona verlief ohne grössere Probleme, weil sie dort seit 1924 einen zweiten Wohnsitz besassen. Zunächst plante Kläber mit 'alten Genossen' wie Brecht und Brentano eine ähnliche Kunstkolonie entstehen zu lassen wie jenes rote Künstlerviertel am Breitenbacherplatz in Berlin, in dem sie früher wohnten. Doch diese Idee kam nicht zum Tragen. Der Abstand zur revolutionären Bewegung war zu gross geworden und zudem war Kläber enttäuscht von seinen Parteigenossen. Kläber trat aus der KPD aus und drohte zunächst in Trübsinn zu verfallen. Das Berufsverbot für Emigranten traf das Ehepaar wie jeden anderen. Lisa Tetzner durfte bald wieder arbeiten, weil sie einen Teil ihrer Schulzeit in der Schweiz absolviert hatte. Sie wurde Lehrerin für Stimmbildung und Sprechtechnik am Basler Lehrerseminar und zusätzlich schrieb sie weiter Bücher.
Die finanzielle Lage des Ehepaares war ausserordentlich schlecht, bis unerwartet 1936 eine Bekannte der beiden sie überraschend als Erben einsetzte. Für das Geld kaufte Kurt Kläber Land und damit löste er sich endgültig aus dem politischen Leben und flüchtete in die 'ländliche Idylle'. Kläber ging es nicht gut in dieser Zeit ohne seine politische Arbeit. Glücklicherweise weckte aber die literarische Tätigkeit Lisa Tetzners an einem Jugendbuch sein Interesse. 
Er ließ sich immer mehr von der Problematik des armen kleinen Schornsteinfegerjungen, der nach Mailand verkauft wird, eingefangen und schrieb das Buch 'Die schwarzen Brüder' zu Ende. 
Wegen der fehlenden Arbeitsbewilligung wurde das Buch unter dem Namen Lisa Tetzner veröffentlicht. 
Sein erstes eigenes Buch 'Die rote Zora' war so von seinem persönlichen Stil geprägt, dass er es nicht unter dem Namen seiner Frau veröffentlichen konnte. Deswegen liess er sich das Pseudonym 'Held' einfallen. 'Held', so hiess ein Teil von Lisa Tetzners Familie und wahrscheinlich hat der 'Abenteurer' Kläber auch so gefallen an dem Namen gefunden.
Seine Frau Lisa Tetzner beschrieb seine Veränderung vom politisch engagierten Kommunisten zum Kinder- und Jugendautor wie folgt. 'Gewiss hatte ihn die Abkehr und der neue Weg viel Kraft gekostet; aber er hatte es geschafft. Er hatte neu begonnen. Er war zurückgegangen zum Kindsein, zum natürlichen Gutsein. Er hatte noch einmal ganz von vorn begonnen. Schaut, dass ihr Erwachsene, nicht das Gute im Kind verderbt. Jedes Kind hat die Möglichkeit, ein guter Mensch zu werden. – Wenn ihr als Erwachsene nicht mehr seid, übertragt eure Schlechtigkeit nicht auf die Kinder. – seht doch, wie viel Schönheit und Idealismus in jedem Kind steckt, lernt daraus und versucht, auch wieder ein wenig gut zu sein. Seid auch ein wenig gut miteinander.'
Auch wenn sich Kläber von der KPD und seiner frühen Arbeit als proletarisch- revolutionärer Schriftsteller und Redakteur der 'Linkskurve' verabschiedet hatte, so blieb er doch immer ein Mann, der für eine bessere und gerechtere Welt gekämpft und immer gegen Verfolgung, Ungleichbehandlung und Fremdenfeindlichkeit eingetreten ist.
Zurück nach Deutschland wollte Kläber nie.

Geschichte und Idee zum Buch 'Die rote Zora'

Kurt Kläber und seiner Frau Lisa Tetzner war der direkte Umgang mit Kindern und Jugendlichen immer sehr wichtig. Nach seinem ersten Buch 'Die schwarzen Brüder' schrieb er das Buch 'Die rote Zora'. Inhaltlich haben beide Bücher einen realen Bezug.
Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte er auf einer Reise in Jugoslawien mit seiner Frau und einem deutschen Freund Zora La Rouquine und ihre Freunde kennen gelernt.
Es war eigentlich Zufall, dass die drei Reisenden in diesem kroatischen Ort blieben. Doch Kurt, der geschwächt von einer Art Blutvergiftung war, sah sich um und sagt zum Erstaunen der anderen: 'Hier bleiben wir, weiter fahre ich nicht'. 'Hier? In diesem Drecknest?' fragte unser Freund erstaunt. 'Ja, hier', beharrte Kurt. Erstaunlich zielbewusst betrat Kurt das Hotel, mietete Zimmer, ergriff das Gepäck und sagte immer wieder wie schlafwandlerisch: 'Ja, hier ist es'. 'Was denn?' fragten wir erstaunt. 'Der Junge da, der ist es' Dabei zeigte er auf einen Jungen, auf Branko, der gerade Weise geworden war. Durch Branko, der auch später eine Hauptrolle im Buch erhielt, lernte er Zora La Rouquine und die anderen Kinder kennen. Über Zora erfuhr er, dass die Polizei hinter ihr her sei, aber man könne ihr nichts nachweisen. Die Zeit, die er mit den Kindern verbrachte und die Dinge, die er mit ihnen erlebte, haben ihn dazu veranlasst, sein erstes eigenes Jugendbuch zu schreiben.
Am liebsten hätte Kläber Branko bei sich in der Schweiz aufgenommen, aber dies war ihm als Emigrant nicht möglich. 
Kurt Kläber hat viele Gerüchte über die Entstehung seiner 'roten Zora' in die Welt gesetzt. Denn Kläber neigte auch im wahren Leben zum Ausmalen und Übertreiben. So hat er einmal einem Bauern in Corona erzählt, dass er sein Haus von seiner lieben Tochter geschenkt bekommen habe. Aber weil das Ehepaar Kläber/Tetzner kinderlos blieb, brodelte die Gerüchteküche. Dabei hatte er mit der 'lieben Tochter' keine andere als seine Zora gemeint.
Seine Frau Lisa Tetzner hatte ihm einen grossen Erfolg mit dem Buch 'Die rote Zora' prophezeit. Aber das war Kläber nicht wichtig.
Das Jugendbuch 'Die rote Zora', welches 1941 zum ersten Mal im Sauerländer Verlag in Aarau in der Schweiz veröffentlicht wurde, wird als bedeutendstes Schweizer Kinderbuch des zwanzigsten Jahrhunderts angesehen. Es gibt bis heute immer wieder Neuauflagen unterschiedlicher Verlage und das Interesse an diesem Buch scheint keine Ende zu nehmen. Der Entwurf für das Coverbild wurde 1941 von Felix Hoffmann gezeichnet. Bis heute blieb die Zeichnung auf dem Cover, mit kleinen Veränderungen erhalten.
'Die rote Zora' und ihre Bande wurde 1978 verfilmt. Es war eine jugoslawisch, deutsch, französische Koproduktion nach der Vorlage von Kurt Held. Erstmals gesendet wurde die dreizehnteilige Serie 1980 im Programm der ARD und wurde seit dieser Zeit unzählige Male im dritten Programm wiederholt.
'Der begabte Kurt Kläber hatte seine schweren politischen Enttäuschungen überwunden und den Weg zum Jugendbuch gefunden.'

Aus: http://www.exil-club.de/groups/jugoslawien/bh.htm