In dem Buch 'Die rote Zora' erzählt Kurt Held die Geschichte des Halbwaisen Branko, der sich der Bande der roten Zora anschliesst.
Die Geschichte spielt in Senj, in einer Stadt in Kroatien, wo Branko allein mit seiner Mutter lebt. Sein Vater ist Milan, einer der besten Geigenspieler und immer auf Wanderschaft. Brankos Mutter
hat in einer Tabakfabrik gearbeitet, bis sie an Schwindsucht erkrankt und stirbt. Nun ist Branko allein. Sein Vater weiss nichts vom Tod der Mutter und so wird er zu seiner Grossmutter, der alten
Kata geschickt. Kata, die von ihren 'Hexenkünsten' lebt, will nichts von Branko wissen und gestattet ihm deshalb nur eine Nacht zu bleiben.
Als er am nächsten Tag auf dem Senjer Markt herumgeht, bekommt er grossen Hunger. Da sieht er, dass von einem Stand ein kleiner Fisch auf die Erde gefallen ist. Er hebt ihn auf und wird dabei von
einem rothaarigen Mädchen beobachtet. Aber nicht nur von ihr, denn ein reicher Bauer, der wohlhabende Karaman, sieht es ebenfalls und lässt Branko wegen Diebstahls verhaften. Trotz grosser
Gegenwehr kommt er ins Gefängnis. Zora, das rothaarige Mädchen, taucht am Gefängnisfenster auf und befreit Branko.
Nach der Flucht wird Branko durch eine Mutprobe in Zoras Bande, die Uskokenbande aufgenommen. Wegen der Gefangenenbefreiung und anderer Straftaten werden Zora, Branko, Nicola, Pavle und Duro von
den Gendarmen gesucht und verfolgt. Die Bande versteckt sich in der von Brombeerhecken umgebenen Burg Nehajgrad, die sie Uskokenburg nennen. Als sie nun wieder einmal der Hunger quält, stehlen
die Kinder vom alten Gorian ein Huhn. Als Branko sein Gewissen quält, weil er den netten alten Fischer kennt und weiss, dass auch dieser hart für sein Überleben arbeiten muss, will er den
Diebstahl wieder gut machen. Mit Zora zieht er los, um beim reichen Karaman zwei Hühner für den alten Gorian zu stehlen. Dort sehen sie Karamans Hund Leo, der eine Scherbe im Fuss stecken hat und
sie ziehen diese heraus. Anschliessend gehen sie zu Gorian um ihm die beiden Hühner in den Stall zu setzen. Dabei werden sie von ihm ertappt. Zunächst haben die Kinder grosse Angst, doch der Alte
zeigt Verständnis und fordert, dass sie die Hühner zurückbringen. Als Wiedergutmachung für das gestohlene Huhn helfen Zora und Branko ihm beim Fischen und versprechen ihm öfter zu helfen, wenn er
sie braucht.
Stjepan, ein Freund der Bande, wird von sechs Gymnasiasten zusammengeschlagen. Seine mit Aprikosen beladenen Esel treiben sie auseinander. Seine Ware, die er auf dem Markt für einen Bauern
verkaufen sollte, ist verloren. Da Stjepan aufgrund dessen Ärger mit dem Bauern bekommt, verspricht die Bande ihn zu rächen.
Beim Sohn des Försters befreien sie die Tiere, beim Müller lassen sie das Wasserbecken mit dem ganzen Fischbestand auslaufen. Einem anderen Gymnasiasten, dem Sohn des Kaufmanns, rauben sie das
ganze Diebes- und Tauschlager aus und die übrigen drei verprügeln sie.
Nach diesen Rachetaten muss die Bande aus Senj fliehen, um vor der aufgebrachten Bevölkerung und den Gendarmen Abstand zu gewinnen. Sie verstecken alle ihre Sachen auf dem Turm der Burg und gehen
nach Brinje zu Stjepan. Aber dort hält es sie nicht lange und sie machen sich wieder auf den Heimweg nach Senj. Unterwegs begegnen sie einem Luchs, der Pavle schwer verwundet. Im letzten Moment
kommt ihnen Bauer Polajec zur Hilfe. Nachdem sie von Polajec sieben Tage aufgenommen worden sind, setzen sie ihre Rückkehr in die Uskokenburg fort. Doch als sie eintreffen, wird die Burg von den
Gendarmen bewacht. Deshalb müssen sie in die Brombeerhecken ziehen.
Nach einigen Tagen erhalten die Kinder die Nachricht, dass Gorian und sein Freund Orlovic sie zum Thunfischfang brauchen. Nach anfänglichem Misserfolg gelingt es ihnen einen riesigen Fang zu
machen. Die Freude ist gross, doch als die Bande und Gorian ein paar einzelne Fische auf dem Markt verkaufen, werden sie von Karaman, seinem Hund Leo und ein paar anderen gesehen und verfolgt.
Dabei lässt Karaman Leo auf die Kinder los. Weil Leo die Bande kennt und mag, beisst er nicht und wird deshalb von Karaman erschossen und achtlos liegen gelassen. Als die Bande das sieht, bringen
sie Leo zu Gorian, um ihm ein angemessenes Begräbnis als 'ehemaliges Mitglied' der Uskokenbande zu bereiten.
Gorian und Orlovic wollen die anderen Fische verkaufen, aber die Fischgesellschaft will ihnen die Thunfische nicht abkaufen, weil sie nicht in ihrer Vereinigung sind.
Auf dem Markt gelingt es ihnen auch nicht, alle Fische zu verkaufen. So gibt Orlovic nach und tritt in die Fischgesellschaft ein. Doch als er und ein paar Leute von der Gesellschaft Orlovics
Anteil aus dem Wasser holen wollen, droht Gorian, alle Fische aus dem Netz frei zu lassen, wenn die Gesellschaft ihm nicht auch seine Fische abkauft, ohne dass er in sie eintreten muss. Nach
längerer Überlegung entschliesst sich die Gesellschaft, auch Gorians Fische zu kaufen.
Als sie die Thunfische herausholen wollen, fällt ihnen ein besonders grosses Exemplar auf, das sie mit viel Mühe eingefangen haben. Die Gesellschaft, die vom Bürgermeister unterstützt wird,
beschliesst ihm den Thunfisch bei einem grossen Festzug zu schenken.
Doch als die Bande allein ist, lassen sie den Fisch wieder frei und legen den toten Hund Leo in den Behälter. Als dann ein paar Leute nach dem Festzug den Behälter öffnen, ist der Schock und die
Wut beim Bürgermeister und den Magistraten gross. Die versammelten Bewohner von Senj sind ausser sich vor Lachen, laufen durch die Stadt und besingen den Streich der Kinder. Nur Szlata, die
Tochter des Bürgermeisters, die eigentlich immer zu der Bande gehalten hat und in Branko verliebt ist, geht der Streich zu weit. Durch ihren Tipp erfährt der Bürgermeister, dass die 'Täter' die
rote Zora und ihre Bande waren. Nun wird die Bande wieder von den Gendarmen gesucht und Zora und Branko werden beinahe geschnappt.
Gorian erhält kurze Zeit später eine Einladung zu einer Ratssitzung, bei der es um die Zukunft der Bande geht. Gorian setzt sich für die Kinder ein und versucht den Männern im Rat klar zu machen,
dass Verfolgung und Bestrafung keine Lösung sind und dass die Versäumnisse der Gesellschaft die Kinder erst in diese Lage gebracht haben. Die Abstimmung geht nur mit einer Stimme mehr für die
Bande aus. Dank Szlata, die ihrem Vater ins Gewissen geredet hat und damit auch die Sympathie der Bande zurückgewinnt.
Es wird beschlossen, dass die Uskokenbande aufgelöst werden muss und die Kinder nicht bestraft werden, sondern stattdessen einer geregelten Arbeit nachgehen sollen.
Nicola wird Schiffsjunge auf der Minervat, einem Schiff der Gesellschaft. Pavle kommt zum netten Bäcker Curcin, der die Bande immer heimlich mit Brot versorgte. Duro kommt zum Bauer Polajc und
Branko und Zora bleiben beim alten Gorian. Szlata verlässt Senj, um Sängerin zu werden. Nach der Anordnung des Bürgermeisters muss die Uskokenbande sozusagen sterben. Doch die Freunde
beschliessen, sich trotzdem noch heimlich zu treffen.